Kurzsichtigkeit Bei Kindern

 

Spielen im Freien schützt vor Kurzsichtigkeit

Etwa jeder vierte Bundesbürger ist kurzsichtig – Tendenz steigend. Die Kurzsichtigkeit (Myopie) nimmt in vielen Staaten Europas, Amerikas und besonders in Südostasien geradezu epidemische Züge an. Dabei lässt sich der Fehlsichtigkeit womöglich relativ einfach vorbeugen: Bereits 2009 hat eine Tübinger Arbeitsgruppe um Prof. Frank Schaeffel gezeigt, dass helles Licht die Myopieentwicklung bei Küken verzögert. Dieser Effekt wurde auch bei anderen Tieren beschrieben und für den Menschen bestätigt. In Innenräumen werden meist nicht mehr als 500 Lux erreicht, an sonnigen Tagen im Freien dagegen selbst im Schatten etwa 10 000 Lux.

Mehrere Studien haben ergeben, dass Kinder umso seltener eine Kurzsichtigkeit entwickeln, je häufiger und länger sie sich im Freien aufhalten. Helles Licht fördert die Freisetzung von Dopamin in der Netzhaut und verhindert das Längenwachstum des Augapfels, erklären die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie (DGE) und die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG) anlässlich eines Fachartikels in Nature. Es wird geschätzt, dass Kurzsichtigkeit bei Kindern verhindert werden kann, wenn sie täglich etwa drei Stunden lang mindestens 10 000 Lux ausgesetzt sind.