Initiative des ICO 2016 (International Council of Ophthalmology)

 

Internationale Augenärzte-organisation befürwortet globalen Bann von privatem Feuerwerk

Der nicht professionelle Umgang mit Feuerwerkskörpern führt häufig zu Verletzungen der Anwender und von Zuschauern. Mit Ausnahme von wenigen Ländern wie Australien, wo der nicht professionelle Umgang mit Feuerwerkskörpern verboten ist, handelt es sich um ein globales Problem. Die Hälfte der Opfer sind Kinder und 1/3 der Augenverletzungen führen zur Erblindung (nach angelsächsischer Definition, 8% nach deutschem Recht). 

Die United States (US) Consumer Product Safety Commission zählte 2014 10500 Verletzungen, die in den Notaufnahmen von US-amerikanischen Krankenhäusern behandelt wurden, 19% davon waren Augenverletzungen, die in der Mehrzahl zu schweren Visusverlusten führen. Eine Übersicht aus Leipzig zeigte, dass in Deutschland 1/4 der Patienten mit Augenverletzungen jünger als 18 Jahre waren, 1/4 den Feuerwerkskörper selbst gezündet hatten und 3/4 Zuschauer waren (Unterlauft et al. 2014). In Ländern, die einem restriktiven Umgang mit Feuerwerkskörpern verfolgen, ist die Verletzungsrate um 87% geringer. Groß angelegte Aufklärungskampagnen halfen in der Vergangenheit nur vorübergehend (Thygesen, 2000). Das ICO, die internationale Dachorganisation der nationalen wissenschaftlichen ophthalmologischen Fachgesellschaften, befürwortet Gesetzesinitiativen, die den nicht professionellen Umgang mit Feuerwerkskörpern bannen sollen.




Weitere Informationen:

Positionspapier des ICO


Unterlauft JD, Wiedemann P, Meier P. Bulbustraumata durch Feuerwerkskörper von 2005 bis 2013. Klin Monbl Augenheilkd. 2014;231:915-20


Thygesen J. Ocular injuries caused by fireworks. 25 years of experience with preventive campaigns in Denmark. Acta Ophthalmol Scand. 2000;78:1-2