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Informationen aus der Retinologie

 


Krankheitsbild

Meist ab dem 60. Lebensjahr kann eine spontane Sehverschlechterung auftreten, das durch ein Loch in der Netzhautmitte, der Stelle des schärfsten Sehens (Makula, Fovea) hervorgerufen wird. Die Diagnose kann nicht anhand der Symptome gestellt werden, da ähnliche Beschwerden auch z.B. durch Entzündungen der zentralen Netzhaut, durch einen Makulapucker oder durch eine altersbedingte Makuladegeneration hervorgerufen werden. Der Augenarzt wird durch eine eingehende Untersuchung der Netzhaut mit erweiterter Pupille die Diagnose stellen können und, evtl zusammen mit einem Netzhautspezialisten, entscheiden, ob eine operative Behandlung vorgenommen werden soll.


Das Makulaloch tritt in aller Regel idiopathisch, d.h. ohne erkennbare äußere Ursache auf. Es ist bislang unklar, warum es viel häufiger Frauen als Männer betrifft. Zur Entstehung vermutet man, dass im Rahmen von Alterungsvorgängen des Glaskörpers sich eine Membran auf der Netzhautoberfläche ausbildet, die seitlich an der im Bereich der Stelle des schärfsten Sehens (Fovea centralis) besonders dünnen Netzhaut zieht. Am Anfang lässt sich durch Schichtaufnahmen der Netzhaut lediglich eine Aufwerfung der zentralen, nur 100 – 250 Mikrometer dicken Netzhaut feststellen. Im fortgeschrittenen Stadium reißt die Netzhaut im Zentrum ein, die foveale Netzhaut weicht auseinander und es entwickelt sich ein für den Patienten sichtbar zentraler Fleck (Gesichtsfeldausfall).























Behandlungsmöglichkeiten


Im frühesten Stadium kann bereits eine Medikamenteneingabe (Ocriplasmin, Jetrea®) hilfreich sein. Im allgemeinen ist es aber unumgänglich, eine Pars plana Vitrektomie durchzuführen. Dabei wird mit sehr feinen ins Auge eingeführten Instrumenten der gesamte Glaskörper einschließlich der zum Makulaloch führenden Membranen entfernt. Diese Operation wird heute häufig mit nur 0,4 mm bis 0,6 mm großen, sich selbst verschliessenden Schnitten ohne Naht durchgeführt (23G oder 27G Vitrektomie). Abschließend erfolgt eine Tamponade der Netzhaut vom Augeninneren her mit einem Gas oder manchmal einem Silikonöl.

Wissenschaftliche Studien zeigen, dass die Mehrheit der Patienten nach einer Operation ein besseres Sehvermögen hat, als Patienten ohne Operation. Wichtige Risiken der Pars plana Vitrektomie sind häufig die Entstehung einer Katarakt, selten einer Netzhautablösung, sehr selten einer Infektion. Für den anatomischen und den funktionellen Erfolg ist wichtig, dass möglichst frühzeitig operiert wird. Einer Erhebung der European VitreoRetinal Society (EVRS) aus dem Jahr 2013 zufolge ist eine Operation innerhalb von 4 Wochen nach Beschwerdebeginn in über 92% erfolgreich, eine Operation nach 2 Jahren jedoch nur noch in etwa 25%. 



Aus eigenen Veröffentlichungen zum Thema Makulaforamen


   1. Schrader WF, Schrenker M (1999) Can the functional outcome in macular hole surgery be improved by internal limiting membrane maculorhexis? Klinika Oczna, 101: 169 - 173

   2. Göbel W, Schrader WF, Schrenker M, Klink T. (2000): Befunde der optischen Kohärenztomographie (OCT) vor und nach Makulalochchirurgie. Ophthalmologe 98: 251 - 256



Zuletzt aktualisiert am 21.06.2014

Makulaforamen

21.6.2014

Das Makulaloch tritt in aller Regel idiopathisch, d.h. ohne erkennbare äußere Ursache auf.

Es ist bislang unklar, warum es viel häufiger Frauen als Männer betrifft.

Schichtaufnahme (OCT) eines Makulaforamens
vor (oben) und nach (unten)
erfolgreicher Pars plana Vitrektomie.



Es gelang, das Foramen wieder zu verschliessen.

Die Sehschärfe konnte von 0,2 wieder auf 0,6 ansteigen.


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