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Informationen aus der Retinologie

 

(Fliegende Mücken, mouches volantes)


Krankheitsbild

Fast jeder Mensch kann, zumindest wenn er auf eine weiße Wand oder in den Schnee schaut, kleine schwarze Punkte, Fädchen, Flusen oder Mücken entdecken, die andere nicht sehen können. Sie können auch plötzlich beim Lesen auftauchen.


Diese "fliegenden Mücken" oder "mouches volantes" - wie die Augenärzte sie nennen - sind Trübungen des Glaskörpers, also des Gelees, das das Innere des Auges ausfüllt.


Im Laufe des Lebens entmischt sich der in der Jugend homogene Glaskörper und es bilden sich faserige Anteile und flüssigkeitsgefüllte Hohlräume. Die faserigen Anteile können im Auge herumschwimmen und Schatten auf die Netzhaut, die lichtempfindliche Schicht hinten im Auge, werfen. Besonders lästig werden diese Trübungen, wenn sich das Glaskörpergel von der Netzhautoberfläche abzulösen beginnt, ein an sich normaler Alterungsprozess im Auge. Nehmen diese Glaskörpertrübungen plötzlich stark an Intensität zu oder gehen sie mit Lichtblitzen einher, so sollte man dies sofort zum Anlass nehmen, den Augenhintergrund gründlich untersuchen zu lassen. Manchmal bilden sich gleichzeitig Risse in der Netzhaut aus, die man unbedingt mit Laserstrahlen behandeln sollte. In den meisten Fällen wird der Augenarzt aber Entwarnung geben können. Über Monate hinweg werden die Glaskörpertrübungen sich allmählich von der Netzhaut weg entfernen und immer schwächer wahrzunehmen sein.


Nur in ganz wenigen Fällen sind die Glaskörpertrübungen so störend, dass der Patient sie unbedingt los werden möchte oder dass sie den Patienten in der Ausübung seiner Tätigkeit (z.B. als LKW-Fahrer) gefährlich behindern. In solchen Fällen kann man eine Glaskörperoperation durchführen (Pars plana Vitrektomie). Man muss aber sehr genau die Risiken dieser Operation (insbesondere das Risiko einer Katarakt, aber auch einer Netzhautablösung, ferner auch das Infektionsrisiko) und den möglichen Nutzen gegeneinander abwägen. Oft stehen die Risiken in keinem Verhältnis zu dem Ergebnis und der Notwendigkeit. Auch gegenüber gelegentlich angebotenen Laserbehandlungen dieser Glaskörpertrübungen sollte man sehr zurückhaltend sein, zumal mit dem Laser die Trübungen nur verkleinert, aber nicht wirklich beseitigt werden.


Im Allgemeinen brauchen Sie sich wegen einer Glaskörpertrübung keine Sorgen zu machen. 3 Punkte sollten Sie aber beachten:


   1. Sobald Sie zum ersten Mal entdecken, dass Sie etwas sehen, was außerhalb Ihres Auges nicht existiert, suchen Sie Ihren Augenarzt auf, damit er auch seltene möglicherweise krankhafte Ursachen ausschließen kann.

   2. Lassen Sie Ihre Augen regelmäßig überprüfen - vom 40. Lebensjahr an mindestens einmal im Jahr, denn es gibt Augenkrankheiten, die das Sehvermögen bedrohen und sich nicht bemerkbar machen. Nur Ihr Augenarzt kann sie rechtzeitig erkennen.

   3. Wenn Ihre "fliegenden Mücken" plötzlich in dichten Schwärmen auftreten, gehen Sie auf jeden Fall vorsichtshalber sofort zu Ihrem Augenarzt oder - wenn Sie ihn nicht erreichen - in die nächste Klinik. Dann könnte nämlich ein Netzhautriss entstanden sein und eine Netzhautablösung drohen. Durch rasche und rechtzeitige Behandlung mit dem Laser lässt sich die Netzhautablösung oft abwenden.


Behandlungsmöglichkeiten

In aller Regel keine Behandlung nötig. Bei plötzlichem Auftreten sofortige Untersuchung des Augenhintergrundes, um andere Komplikationen (Netzhautriss, Netzhautablösung) auszuschließen. Eine Glaskörperoperation (Pars plana Vitrektomie) ist technisch gut durchführbar, ist aber, wie jede den augapfeleröffnende Operation mit einem Infektionsrisiko von 1/3000 Operationen, und dem Risiko einer Netzhautablösung in etwa 2% verbunden, sowie dem Risiko einer beschleunigten Kataraktentwicklung in fast allen Fällen. Eine Glaskörperoperation (Pars plana Vitrektomie) muss deshalb genau abgewogen werden.


Zuletzt aktualisiert am 15.7.2017

Glaskörpertrübungen

15.07.17

Fast jeder Mensch kann bei sich selbst, wenn er auf eine weiße Fläche schaut, Glaskörpertrübungen als kleine schwarze Punkte, Fädchen, Flusen oder Mücken entdecken.


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